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Flechten-Herbar

von P. Burkard Kaufmann OSB

Kloster Disentis

2014 - 2017

Dr. Michael Dietrich, Lichenologe, Umweltbüro für Flechten, Kriens LU
Gregor Kaufmann, Apotheker (Neffe von P. Burkard), Willisau LU

Projektziele

Das Flechtenherbar von Pater Burkard Kaufmann soll in bestmöglichem Zustand erhalten sowie die dokumentierten Informationen aufgearbeitet und digitalisiert werden. Die Ergebnisse der Arbeiten sollen abschliessend in geeigneter Form veröffentlicht werden. Damit soll P. Burkards flechtenkundliche Forschung gewürdigt und die Sammlung und ihre Daten für die heutige Nutzung zugänglich gemacht werden. 

 

1. Ausgangslage

Das Flechtenherbar wird zurzeit am Benediktiner-Kloster in Disentis aufbewahrt. Für die erforderlichen Arbeiten kann es ausgeliehen und nach Willisau überführt werden. Die Flechtensammlung wurde im November 2006 vom Flechtenspezialisten Dr. Urs Groner, Zürich, in Disentis gesichtet und deren Umfang, Zustand und Bedeutung in einem Gutachten festgehalten (Beilage). Die auf den Belegen vorhandenen Angaben wurden in einem ersten Schritt in einer Excel-Tabelle zusammengestellt.

 

1.1 Zustand und Umfang der Flechtensammlung

Wie dem Gutachten zu entnehmen ist, befindet sich die Sammlung in einem sauberen, guten Zustand. Sie befindet sich in 13 grösseren Kartonboxen welche 23 kleinere Schachteln enthalten. In dreien der Schachteln befinden sich insgesamt ca. 50 unbestimmte Belege. Zudem sind fünf Schachteln mit Moosen vorhanden, die in vorliegendem Projekt nicht weiter berücksichtigt werden. Die Etiketten der Belege sind aufgeklebt und gut lesbar. Anhand der vorhandenen Excel-Tabelle ist ersichtlich, dass das Flechtenherbar 702 Belege umfasst.

 

1.2 Herkunft der Belege

Die allermeisten Flechten sammelte P. Burkard selbst. Verschiedene Belege erhielt er von anderen Flechtenspezialisten aus diversen Gebieten der Schweiz. Die dokumentierten Flechten stammen zum grössten Teil aus der Surselva (523 Belege). Disentis und dessen Umgebung stellen mit 484 Belegen das Hauptuntersuchungsgebiet von P. Burkard dar.

 

2. Vorgehen

Die zum Erreichen der Projektziele notwendigen Arbeiten können in die fünf nachfolgend umschriebenen Etappen gegliedert werden.

 

2.1 Herbararbeiten

  • Die Belege werden soweit notwendig restauriert.
  • Die Identität der belegten Flechten wird nach aktuellen Gesichtspunkten in Form des aktuellen Namens (±Clerc & Truong 2012) ermittelt.
  • Wo vorhanden, wird auch die Identität von begleitenden Flechten bestimmt.
  • Ausgesuchte Belege werden fotografisch dokumentiert und die Abbildungen digital archiviert.
  • Sämtliche Belege werden in neue, einheitliche Umschläge verpackt, die neben den relevanten Fundangaben auch die zur eindeutigen Identifikation zu vergebende Inventar-Nummer (PBK-xxx) tragen.
  • Die Sammlung der Belege wird schlussendlich systematisch nach aktueller Nomenklatur geordnet und sauber beschriftet in einheitlichen Kartonboxen archiviert.

2.2 Daten-Digitalisierung

  • Die Belege werden anhand ihrer Identifikations-Nummer inventarisiert.
  • Die vorhandenen Funddaten werden für jede dokumentierte Flechte digital erfasst.
  • Wo möglich werden die Funddaten mit weiteren relevanten (vorhandenen / ermittelbaren) Angaben ergänzt.
  • Der Fundort wird georeferenziert, das heisst, dessen Koordinaten und Höhe über Meer möglichst genau ermittelt.
  • Die Bezeichnung des Fundortes erfolgt nach den Flurnamen der aktuellen Landeskarte.

2.3 Präsentation

Für die Präsentation und Nutzung des Herbars sowie die Verwendung der erhobenen und ausgewerteten Daten bieten sich in erster Linie ein Internetauftritt an. (Website).

So wird für das Herbar eine eigene Website geschaffen, auf die vom Internetauftritt des Klosters ein Link verweisen wird.

Die Sammlung wird durch ein Herbarbuch dokumentiert.

 

2.4 Veröffentlichung von Artikeln

Möglich sind folgende Kanäle:

  • Wissenschaftliche Zusammenfassung und Präsentation in einer Fachzeitschrift
  • Einfache, verständliche Zusammenfassung und Präsentation in einer regionalen Zeitung
  • Einfache, verständliche Zusammenfassung und Präsentation in der vierteljährlich erscheinenden Zeitschrift "Disentis"

 

3. Arbeitsteilung / Kosten

3.1 Vorbestimmung
Die Vorbestimmung
der Blatt-, Strauch-, und Bartflechten sowie die Verpackungsarbeiten

werden zum grössten Teil von Gregor Kaufmann, Willisau, ausgeführt.

 

3.2 Michael Dietrich
Für spezialisierte Arbeiten konnte ein ausgewiesener Lichenologe, Michael Dietrich,

Umweltbüro für Flechten, Kriens, beigezogen werden. Dieser kam im Rahmen der einzelnen Etappen folgendermassen zum

Einsatz:

  • Abschliessende Verifizierung der Identitäten der dokumentierten und von G. Kaufmann bestimmten Flechten (inkl. Begleitarten)
  • Wo erforderlich dünnschichtchromatografische Analyse der Inhaltsstoffe der Flechten
  • Beratung nach Bedarf (Datenerfassung / Excel / usw.)

3.3 Kosten

Die Gesamtkosten für die Revision der Flechtensammlung von Pater Burkard wurden

vollumfänglich von dessen Neffen, dem Apotheker Gregor Kaufmann aus Willisau

übernommen.